Die Kurrentschrift oder auch Deutsche Schrift war über Jahrhunderte die Schreibschrift im deutschsprachigen und skandinavischen Raum. Die bekannte Sütterlinschrift ist tatsächlich nur eine Variante, die Anfang des 20. Jahrhunderts vom Grafiker Ludwig Sütterlin als vereinfachte Ausgangsschrift für Schulanfänger im entworfen wurde.
Familienforschung ohne Kenntnisse der Kurrentschrift ist faktisch unmöglich, da alle Dokumente, die vor dem 20. Jahrhundert verfasst wurden, in dieser Schrift notiert wurden. Teilweise wurde in den Kirchenbüchern die lateinische Schrift für Namen oder Eigennamen verwendet. Damit wollte der Verfasser offenbar seine Schreibkenntnisse und gehobene Bildung dokumentieren. In solchen Fällen geht die Recherche dann manchmal etwas schneller von der Hand. Generell gilt aber, dass man sich in die Eigentümlichkeiten der unterschiedlichen Handschriften oft erstmal „einlesen“ muss.
Kurse zur Kurrentschrift werden oft von Volkshochschulen angeboten. Man kann sich diese Kenntnisse aber auch selbst erwerben. Dazu gibt es einige gute Dokumente im Internet, z.B. den von Frau Mücke erstellten Kurs, der auf ihrer Webseite kostenfrei bezogen werden kann.
Eine einfache Lineatur im für Kurrent vorgesehenen Verhältnis von 2:1:2 zusammen mit einem weißen Briefblock sind ideal für Schreibübungen. Nach einigen Wochen täglichen Schreibens, sollte die Kurrentschrift kein Problem mehr darstellen.
Viel Spaß beim Lernen!
Weiterführende Literatur:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Kurrentschrift