Familie Kropff


Der Familienname Kropff bzw. damals Krops/Kroppes taucht erstmals 1591 im Schatzungsregister in OIsberg auf. Cordt Krops wurde damals eine Steuerlast von einem halben Goldgulden auferlegt. Er wird auch in den Schatzungen von 1602 und 1628 wieder erwähnt.

In der Schatzung von 1638 scheint er inzwischen verstorben gewesen zu sein, da sein Name nicht mehr vorkommt. 1638 war der 30jährige Krieg (1618-1648) bereits weit fortgeschritten und Olsberg war bereits mehrfach ausgeraubt und verwüstet worden. Außerdem trat die Pest 1631 und 1636 im Ort auf. Der Familienname Kropff findet gleich dreimal Erwähnung mit Heinrich (30 Groschen), Johan (1 Goldgulden) und dem Kötter Heinrich Krops (10 Schilling). Es steht zu vermuten, dass es sich um Kinder des Cordt Krops gehandelt hat.

Heinrich Kropff (ca. 1579-1667) war Brilonischer Gerichtsschöffe und Olsberger Kapellenprovisor. Er hinterließ in seiner Funktion ein „Dorff und Baurbuch“ aus dem Jahre 1651, das Einblicke in die damaligen Ortsverhältnisse gab. Außerdem schrieb er alte Handschriften der Bigger Kirche ab.

Die Olsberger Bauern hatten ab dem frühen 17. Jahrhundert damit begonnen, im Nebenerwerb in der Eisenverarbeitung tätig zu werden. Am Olsberger Eisenberg konnte zu der damaligen Zeit noch mit einfachen Methoden eine Eisenlagerstätte obertägig abgebaut werden. In der Rauchschatzung von 1664 tauchen Henrich Krop und Jobst Krop als Besitzer einer Schmiede auf.

Johann Kropff (1661-1724) heiratete 1689 Anna Maria von der Becke, eine Tochter des Bürgermeisters von Brilon. Über diese Verbindung kamen Anteilsrechte am Eisenberg in die Familie. Die Eisenverarbeitung nahm in Olsberg einen erheblichen Aufschwung. Bereits 1717 waren allein 23 Hofbesitzer auch Schmiede, die Familien Kruper und Körner hielten Anteile am Eisenhammer und die Familien Hester und Kropff waren sog. Reidemeister, d.h. Unternehmer in der Metallherstellung. Diese beiden Familien standen deshalb auch an den ersten beiden Stellen in der Schatzung und hatten die größte Steuerlast zu tragen. Johann Kropff war ein Vorfahre in der 4. Generation mütterlicherseits von Karoline Vorderwülbecke.

Die Olsberger Hütte besteht als Unternehmen bis heute. Sie wurde im Wesentlichen von der Familie Kropff-Hester geleitet. Nach dem Tod der letzten Alleininhaberin, der angeheirateten Ida Kropff-Federath, ging die Firma neben allem Grundbesitz in die Kropff-Federrath’sche Stiftung ein. Aus dieser Stiftung wurde die Hütte von Verwandten herausgekauft und befindet sich bis heute in Besitz dieser Familien. Die Kropff-Federrath’sche Stiftung in Olsberg betreibt ein Kinderheim auf der ehemaligen Hofstätte Krops.


Weiterführende Literatur:
Rüther, Josef: Die alten Olsberger Familien und Höfe. Münster 1967/68.

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