Familie Neise


Der Neisehof in Freienohl war seit 1375 eine Hufe des Klosters Rumbeck. Dieser Hof wurde erstaunlicherweise hauptsächlich in weiblicher Erbfolge weiterverpachtet, was seit 1655 gesichert ist, als eine Anna Neise mit ihrem Mann Hermann Vogelsang den Hof bewirtschaftete. Die an das Kloster Rumbeck zu entrichtende Pacht betrug 8 Schillinge und 4 Mähtage.

Der Familienname Neise geht dabei auf den Vornamen Agnes zurück, der im westfälischen Sprachgebrauch zu Neise verändert wurde. Im Folgenden hatten dann Anna Katharina Neise mit ihrem Mann Wilm Voß gt. Neise (um 1685), Clara Neise mit Conrad Schomaiker (um 1710), Gertrud Neise und Hermann Wiesehofer (um 1740), Christina Neise und Adam Krick (um 1765) und schließlich die Urgroßeltern von Wilhelmine Gierse, geb. Neise, Johann Caspar Krick und Anna Spindeldreher den Hof vom Kloster Rumbeck gepachtet. Nach der Säkularisation 1804 konnte Caspar Krick gt. Neise den Hof vom Staat kaufen. Er verkaufte 1838-1842 die alte Hofstelle Nr. 696 mit Wohnhaus und errichtete mit seinem Sohn Georg ein neues Haus auf Parzelle 814, die er von den Cossmanns kaufte. Georgs Sohn Ludwig, der den Hof erbte, war der Vater von Wilhelmine Neise, der Frau des Oeventroper Stuhlfabrikanten Georg Gierse. Ludwig Neise war 1863 Schützenkönig in Freienohl.

Caspar Kricks Tochter Agatha erhielt Parzelle 697 mit Haus, während die großen Hofgartenparzellen 677&76 sein Sohn Caspar, Zimmermann und Wirt, erhielt, der mit der Schultheißentochter aus Eslohe verheiratet war. Er erbaute auf diesem Grundstück im Jahre 1838 ein Haus und eine Korndampfmühle, die 1895 von den Erben verkauft wurde. Die Mühle bestand bis zum 1. Weltkrieg.


Weiterführende Literatur: Wolf, Manfred: Freiheit Freienohl 1272-1975. Meschede 1985.

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.