Familien Hense/Jesse


Heinrich Andreas Jansen, der 1719 in Horst in Geldern, heute in den Niederlanden, geboren wurde, zog nach dem Tod seines Vaters als Kind nach Westfalen um. Sein Onkel Heinrich Andreas van Daelen war Pfarrer in Horn bei Erwitte. Offenbar zog die Mutter mit den minderjährigen Kindern zu ihrem Bruder. Heinrich Andreas heiratete 1741 in Erwitte Maria Sophia Albertina Hense, die Tochter des 1702 früh verstorbenen Hauptmanns Friedrich Hense aus Westernkotten. Das Haus der Familie Hense, das den Hausstättennamen „Capitäns“ trug, stand bis 1955 an der Weringhauser Straße in Westernkotten, musste dann aber dem Straßenbau weichen. Der Giebel ist im Freilichtmuseum in Detmold zu sehen. Die Familie Hense war im Besitz eines Anteils von 1/15 der Saline Westernkotten, deren Anteile seit 1663 weitervererbt wurden. Familien mit Salzrechten wurden „Erbsälzer“ genannt.

Offenbar gab es bei den Henses keine männlichen Erben, so dass Heinrich Jansen durch seine Heirat mit der ältesten Hensetochter in den Besitz der Salzrechte kam. Doch auch er hinterließ keine männlichen Nachkommen. Seine Tochter Maria Josefina heiratete 1760 Gottfried Jesse, dessen Vater Kämmerer in Warstein gewesen war und der mit dem Landdrost Erbamtmann Freiherr von Landsberg nach Westernkotten kam. In der Schatzung von 1759 stand er an dritter Stelle des Steueraufkommens im Ort. Seit 1760 ist damit die Familie Jesse im Besitz der Salzrechte und ist dies bis heute. Die Salzproduktion wurde 1949 eingestellt und 1950 gingen die Salzrechte an die Solbad Westernkotten GmbH – bis auf den 1/84 Anteil der Familie Jesse.


Weiterführende Literatur:
Marcus, Wolfgang: Zur Geschichte der Westernkötter Erbsälzerfamilien, www.badwesternkotten-ortsvorsteher.de 2019

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